Dieses Ensemble liebt das Experiment: Ob Konzerte in einer Tropfsteinhöhle und völliger Dunkelheit, im Kino oder bis ins Ausland - seit der Gründung 1995 stellen sich die Musiker*innen immer neuen Herausforderungen. Unter der Leitung von Dr. Maik Hester hat das Ensemble zahlreiche Werke (ur)aufgeführt, von Komponisten wie Mauricio Kagel, Rodrigo Ratier oder Tom Johnson. Manche davon wurden der flexiblen Besetzung auf den Leib geschneidert oder von den Studierenden selbst komponiert. Ob Minimal Music, Jazz im Tango-Nuevo-Stil oder Musik zum Stummfilm, das Ensemble verkörpert vor allem eines: die Lust am Neuen, am Ausprobieren.
Seit dem Wintersemester 2000/01 ist das Ensemble fest im Studienangebot der TU Dortmund verankert. Es ist offen für alle Studierenden der Universität und arbeitet projektbezogen. Alle Instrumente und Stimmen sind herzlich willkommen.
Im Lauf der Jahre hat sich das Ensemble ein breitgefächertes Repertoire mit Schwerpunkten in den Bereichen Minimal Music und experimentelle Musik für flexible Besetzungen. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt liegt in der Komposition von Filmmusik, die eigens im Rahmen des Seminars entsteht. Das Spektrum dieser Aktivitäten reicht von Stummfilmklassikern bis hin zu experimentellen Dokumentarfilmen. Jedes Semester steht unter einem besonderen Motto, wobei es inzwischen zur Tradition geworden ist, auch eigene Stücke der Seminarteilnehmer aufzuführen.
Programm im Sommersemester 2023: Engineering Soundscapes
In Kooperation mit der transdisziplinären Veranstaltung Engineering meets Art (EmA) werden wir Werke von Peter Ablinger, John Cage, Alvin Lucier, Samuel Vriezen und anderen erarbeiten, die sich mit Klängen in der Natur, im öffentlichen Raum, aber auch im Inneren von Gefäßen beschäftigen. Eine Präsentation der Ergebnisse beim Sommerfest der TU am 29. Juni 2023 sowie im Rahmen der EmA-Abschlusspräsentation im Frühjahr 2024 ist geplant. Bei Engineering meets Art wird es dann unter anderem darum gehen, mittels Biosensoren Klänge zu erzeugen, so dass beide Projekte thematisch ineinander greifen.
Programm im Sommersemester 2024: Four Note Opera
Ein Bariton fängt Fische und hängt sie zum Trocken an einen Wäschetrockner; es klopft an der Tür, aber die beiden Sängerinnen sind zu müde zu öffnen; das Fenster ist schmutzig und es benötigt fünfzehn Minuten es zu putzen. Diese und andere Shaggy Dog Operas von Tom Johnson spinnen ihr Garn in allerlei kleinen, absurden Szenen, die wir 2024 zum 85. Geburtstag des Komponisten erarbeiten werden. Instrumentale Werke der Minimal Music runden das Semesterprogramm ab.
Wir proben Dienstags von 20 bis 22 Uhr, TU Dortmund, Gebäude Emil-Figge-Straße 50, Raum 4.307
Musiker*innen gesucht
Bedingt durch den Generationenwechsel wird sich das Ensemble in diesem Jahr ganz neu gründen. Es ist offen für alle Studierenden der Universität und arbeitet projektbezogen. Alle Instrumente und Stimmen sind herzlich willkommen. Besondere instrumentale oder vokale Fertigkeiten werden nicht vorausgesetzt.
Jetzt schon vormerken und bewerben: Für die Four Note Opera im Projektjahr 2024 suchen wir Sänger*innen und eine Pianist*in.
Kontakt und weitere Informationen
Dr. Maik Hester
Telefon +49 (0) 2302 707 9 606
Mobil +49 (0) 173 83 55 999
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Jubiläumskonzert 20 Jahre Ensemble für Neue Kammermusik
Samstag, 06. November 2021, sweet-Sixteen-Kino im Depot, Dortmund, Immermannstraße 29 Beginn: 20:00 Uhr
Es wird ein Fest! Das Ensemble für Neue Kammermusik an der TU Dortmund feiert sein Jubiläum: 20 Jahre voller Experimente, Uraufführungen und Konzerte an ungewöhnlichen Orten im In- und Ausland. Dabei sind die Kino-Konzerte im „sweetSixteen“ zu einer geliebten Tradition geworden. Das Ensemble zeigt Mauricio Kagels „Der Tribun“ mit dem Beinamen „10 Märsche, um den Sieg zu verfehlen“ als Video-Hörspiel - eine Collage aus sich wiederholenden Worthülsen und überdrehter, fratzenhafter Musik und ein Werk, das seine Aktualität bis heute nicht verloren hat. Nicht nur mit Kagel, sondern auch mit Tom Johnson haben die Musiker*innen persönlich zusammengearbeitet. Der amerikanische Komponist hat dem Ensemble „Dortmund-Dreiecke“ gewidmet. In „Self-Portrait“ gibt er einen Einblick in seine Werkstatt: mit Noten bedruckte Würfel dienen als Partitur und werden immer wieder neu sortiert. So entsteht die Musik direkt vor den Augen der Zuhörer*innen. Auch der argentinische Komponist Rodrigo Ratier ist dem Ensemble eng verbunden: Seine Werke im zeitgenössischen Tango-Nuevo-Stil hat er extra für die Musiker*innen arrangiert. Brian Ledwidge Flynn ist ein irischer Komponist, der inzwischen in Dortmund lebt. Für sein „Time-Piece“ orientieren sich die Spieler*innen an einer Stoppuhr und so wird per koordiniertem Zufall jede Aufführung des Werkes einzigartig. Einen klanglich sehr beeindruckenden Megamix aus verschiedenen Aufnahmen des Ensembles einschließlich der Uraufführung im sweetSixteen-Kino im Depot am 06.11.2021 können Sie hier hören.
Das Ensemble für Neue Kammermusik wird immer wieder mit der musikalischen Gestaltung repräsentativer Veranstaltungen der Universität Dortmund betraut, sei es zur Eröffnung der Forschungstage der Universität im Dortmunder Harenberg City Center oder zur Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrags mit der Universität Ustí nad Labem (Tschechische Republik). Zum Profil des Ensembles zählen auch Exkursionen wie der Besuch von Paul und Hélène Panhuysen im Apollohuis Eindhoven (Niederlande), die Konzerttournee anlässlich des 70. Geburtstags von Tom Johnson mit Auftritten in Dortmund, Ulm und Paris oder das internationale Konzertprojekt Tom Johnson 75, eine Kooperation von Ensemble Dedalus und der Tom Johnson-Expertin Angelika Meyer mit Konzerten in Dortmund und Paris. Im Sommer 2020 gelang dem Ensemble mit Mauricio Kagels Hörspiel Der Tribun die erste Live-Videoübertragung der TU Dortmund. Das vom Blinden- und Sehbehindertenverband Westfalen initiierte Konzert da da da rk im Dunkel der Dechenhöhle wurde 2020 mit dem Selbsthilfepreis des Landes NRW ausgezeichnet.
Das Ensemble für Neue Kammermusik hat im Lauf der Jahre zahlreiche Werke zur Uraufführung gebracht, darunter A Quartet for Esther Ferrer im Rahmen der Bochumer Tage für Neue Musik 2015.
Hier ist der Mitschnitt bei Soundcloud zu finden.