Cover der CD Jung und wild

2020 entstand die CD Jung und wild mit Liedern und einer szenischen Lesung aus Jura Soyfers Bühnenwerk Astoria, unter anderem mit Maik Hester am Akkordeon.

Es war ein junges und wildes, vor allem aber kurzes, Leben, das Jura Soyfer geführt hat. Es begann 1912 in Charkow und endete 1939 in Buchenwald. 1921 wurde seine Familie, vor den revolutionären Wirren fliehend, nach Wien verschlagen. Schon als Schüler mischte er sich dort in die Politik ein, las und diskutierte viel in pazifistisch-sozialistischen Schüler-Zirkeln und begann zu schreiben.  Witzig, charmant und gebildet wie er war, kommentierte er das Zeitgeschehen in Gedichten, die vor allem in der SPÖ-nahen Presse erschienen und auf sein Riesentalent aufmerksam machten. In der Zeit des Austrofaschismus (1934 - 1938) konnten seine Theaterstücke unter den Bedingungen der Zensur nur in Kellertheatern aufgeführt werden.

Eines dieser Stücke ist Astoria - geschrieben 1937, aber hochaktuell. Es handelt von einem Fake-Staat, in dem angeblich Milch und Honig fließen, von dem in Wahrheit aber nur eine Botschaft und das dazugehörige Personal existiert. Der Landstreicher Hupka lässt sich von Gräfin Gwendolyn, die ihrem Mann einen Staat zu seinem 88. Geburtstag schenken will, als erster Untertan engagieren. Die Kunde von diesem Staat zieht die Armen dieser Welt an. Sie wollen hinein, stürmen die Botschaft und die Politsatire nimmt ihren Lauf...

Mitwirkende: Die letzten Heuler und Die wilde 7 (Freya Deiting, Violine; Sandra Horhn, Trompete; Ralf Kiwit, Saxophon; Thorsten Lange-Rettich, Posaune; Maik Hester, Akkordeon; Eric Richards, Kontrabass; Gitarre und Leitung: Reinhard Fehling)

CD-Nummer: 1/2020

Aufgenommen, gemischt und gemastert im SubTone Studio Dortmund.

© ℗ 2020 Reinhard Fehling, Kamen

Die CD ist direkt bei Reinhard Fehling erhältlich.