Dr. Maik Hester (Akkordeon) und Jürgen Plich (Klavier); (Bild © Jürgen Hoffmann)

Gioachino Rossini (1792-1868) ist vor allem als Komponist komischer Opern bekannt. Im Auftrag des Grafen Michel-Frédéric Pillet-Will und seiner Frau schuf er 1863 die Petite Messe solennelle für gemischten Chor, Solisten, zwei Klaviere und Harmonium. Diese Messvertonung wurde 1864 in Paris uraufgeführt.
Der Komponist hat dieses außergewöhnliche Werk ist durchaus opernhaft angelegt, wobei nicht nur die Solisten, sondern auch der Chor und die Instrumente je ein eigenes Solo gestalten.

Für Aufführungen der Petite Messe solennelle steht Maik Hester jederzeit gern zur Verfügung.

Während das Akkordeon um die Mitte des 19. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen steckte, war das Harmonium zu dieser Zeit bereits als vollwertiges Musikinstrument einsetzbar. Im Gegensatz zur Orgel ermöglichte es ein expressives Spiel, das dem Klangideal der Romantik sehr entgegenkam.

Gleichwohl ist der Tonansatz des Harmoniums weniger akzentuiert und insgesamt träger als der des Akkordeons, das überdies eine flexiblere dynamische Klanggestaltung ermöglicht. Bei einer Aufführung der Petite Messe solennelle heute ein Akkordeon zu verwenden liegt also durchaus nahe, denn beide Instrumente basieren auf demselben Prinzip der Tonerzeugung mit schwingenden Tonzungen und erzeugen daher einen ähnlichen Klang.

 

Rossini Messe mit Maik Hester

Unter den zahlreichen Aufführungen der Petite Messe Solennelle von Giacomo Rossini sind mir die beiden letzten mit Maik Hester am Akkordeon in besonderer Erinnerung. Das hat vielerlei Gründe – zwei möchte ich hervorheben.

Mit Maik Hester wurde das Akkordeon zum besseren, weil ausdrucksstärkeren „Harmonium“, was Dynamik und damit Hörbarkeit und was flexible agogische Verläufe anbelangte.

Zum anderen ist es seine musikalische Achtsamkeit und seine Fähigkeit des Kommunizierens mit Dirigent und Pianisten, die ihn für weitere Aufführungen zur ersten Adresse qualifizieren.

Ludwig Kaiser

Kantor an der Melanchthonkirche Bochum

Kantorei an der Melanchthonkirche Bochum (Bild © Jürgen Hoffmann)

Aufgeführt 2005 und 2011 in der evangelischen Melanchthonkirche Bochum (Leitung: Ludwig Kaiser),
2010 in der evangelischen Kirche Frankfurt-Unterliederbach (Leitung: Hartmut Keding), 2017 in der großen Kirche Dortmund-Aplerbeck (Leitung: Norbert Staschik).
Wiederaufführung im Mai 2018 in der evangelischen Marienkirche Dortmund, am 01.07.2018 in der Melanchthonkirche Bochum (Leitung: Ludwig Kaiser) sowie am 26.04.2020 in Siegen (Leitung: Helga Maria Lange).