Ingenieurskunst trifft Musik: Was geschieht, wenn Spezialisten der Strömungsmechanik auf Musiker treffen? Finden Mikrobiolog*innen und Fotograf*innen eine gemeinsame Sprache und verstehen sie einander? Können sie von der Kunst der anderen lernen? Welche Einsichten werden gewonnen und verändert die Begegnung die Wahrnehmungen?
Bei Engineering meets Art arbeiten Studierende der BCI gemeinsam mit Studierenden anderer Fakultäten. Musik und Kunst, Erziehungswissenschaften, Rehabilitationswissenschaften, Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik treffen aufeinander, erweitern den eigenen Horizont und lassen interdisziplinäre, interaktive und nachhaltige Kunst- und Klangobjekte entstehen: Klingendes Insulin, leuchtende Bakterien, sichtbare Luft oder schwingende Körper ...
Im Wintersemester 2024/25 ist das Thema der Veranstaltung More Bits for Kitz. In kleinen Teams werden unter Leitung des Dozenten Dr. Maik Hester vorhandene Klangobjekte optimiert und neue Ideen aus den Bereichen Sehen und Fühlen umgesetzt. Die fertigen Projekte sollen zum Experimentieren anregen, Erkenntnisse ermöglichen und dabei robust genug für einen Einsatz im MINT-Bereich in Schulen sein. Im Rahmen einer Abschlusspräsentation am Semesterende erhalten Schulkinder unter Anleitung der Studierenden die Gelegenheit, die Objekte auf ihre Praxistauglichkeit zu testen.
Studierende der BCI können diese Veranstaltung im Rahmen des Moduls (Bachelor) "Fachprojekte" als Vertiefung für 3 Leistungspunkte wählen.
Die Veranstaltung ist aber auch offen für Studierende anderer Fakultäten und wird im Rahmen des Studium Fundamentale mit 3 Leistungspunkten anerkannt. Für Studierende der Fakultät Maschinenbau wird die Veranstaltung als "Außerfachliche Qualifikation" anerkannt und mit entsprechend angepasstem Arbeitsaufwand im Bachelor mit 5 und im Master mit 4 Leistungspunkten bewertet. Im Lehramt Musik kann das Seminar für alle Studienordnungen nach LABG 2016 als Projekt "Aufführung" im Modul "W3: Selbststudium" anerkannt werden.
Das Seminar findet mittwochs ab 16:00 statt.
Ort: Emil-Figge-Straße 68, CT-Zentralbereich, HS ZE 02
Veranstaltungsbeginn ist am 09.10.2024
Anmeldungen zum Seminar (LSF-Nr. 061092) bitte per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
In der zweiten Novemberwoche findet das Seminar am 09.11.24 statt, als offene Werkstatt beim Tag der Offenen Türen der TU Dortmund in der BCI-Galerie (neben der Mensa).
Im Projekt Engineering meets Art treten Ingenieur*innen gemeinsam mit Künstler*innen in einen direkten kreativen Dialog. In kleinen Gruppen arbeiten sie mit Studierenden verschiedener Fakultäten gemeinsam an einem selbstgewählten Klangkunstprojekt und erhalten so neue Einblicke und Zugänge zum jeweils anderen Arbeitsgebiet. Dabei entstehen interdisziplinäre und interaktive Kunstwerke wie z.B. eine Mikrobenflöte oder ein Plattenspieler für Bakterienkulturen.
Die Kooperationen und Begegnungen ermöglichen eine wechselseitige Bereicherung und vertiefte Kommunikation innerhalb der interdisziplinären Teams.
In unserem interaktiven EmA-Soundquiz hat Ilayda Doganay (Bild oben) knifflige Alltagsgeräusche versteckt.
Können Sie erraten, welche das sind? Ein Klick auf den folgenden Link öffnet das Spiel: Soundquiz
Die aktuelle Version wurde von Dustin Kudla grundlegend neu programmiert und um einen Modus mit einfachen Aufgaben erweitert.
Was bisher geschah
Anlässlich des 50jährigen Fakultätsjubiläums machte sich die Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund 2019 erstmals an die Verwirklichung des Projektes Engineering meets Art. 2023 blickt das Seminar nun schon auf fünf erfolgreiche Jahre zurück. Bereits dreimal konnten die Arbeiten in der Hochschuletage des Dortmunder U ausgestellt und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ferner gab es mehrere Ausstellungen in der neu eröffneten BCI-Galerie auf dem TU-Campus, zuletzt am 22. Juni 2022 beim Sommerfest der TU Dortmund.
Zu allen Ausstellungen erschien ein Katalog. Die Kataloge können ganz unten am Ende dieser Seite angesehen oder als PDF heruntergeladen werden.
make it sound - Ausstellung im Dortmunder U
Im Wintersemester 2022/23 ging Engineering meets Art mit dem Motto make it sound in die fünfte Runde. Vorhandene Objekte wurden optimiert und auch neue Ideen in Klangkunst umgesetzt. Beim Tag der offenen Tür am 22. Oktober 2022 gab es eine offene Werkstatt in der BCI-Galerie der TU Dortmund, bei der wir unseren Gästen einen Einblick in den kreativen Schaffensprozess geben. Die fertigen Projekte wurden im Frühjahr 2023 im Dortmunder U sowie beim Festival SOUNDSEEING in Münster präsentiert.
Exkursion ins Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna
21. Juli 2022
Den Abschluss des Seminars aus dem Wintersemester 2021/22 bildete eine Exkursion ins Zenrum für Internationale Lichtkunst in Unna. In den Räumen der ehemaligen Lindenbrauerei erhielt die Gruppe eine engagierte und kompetente Führung durch die Ausstellung mit Werken von Mischa Kuball, Kieth Sonnier, Olafur Eliasson und anderen.
Engineering meets Art in der BCI-Galerie beim Sommerfest der TU Dortmund
23. Juni 2022
Beim Sommerfest der TU Dortmund am 23. Juni 2022 bestaunten über 100 Gäste die Projekte des Seminars Engineering meets Art in der BCI-Galerie. Zum Thema Soundscapes konnten sie Klanglandschaften und Wasserwege erkunden, in der Kammer der Achtsamkeit verweilen und Alltagsgeräusche ganz bewusst wahrnehmen, das Soundmemory ausprobieren oder mit dem Mechanischen Klangspiel experimentieren. Die Macher*innen - Studierende mehrerer Fakultäten der TU Dortmund – standen während der gesamten Zeit zum Gespräch bereit. Sie führten engagiert durch die Ausstellung, beantworteten Fragen, gaben Auskunft und Hilfestellung. Begleitend zur Ausstellung erschien ein Katalog, der am Ende dieser Seite angesehen bzw. heruntergeladen werden kann.
Engineering meets Art in der BCI-Galerie beim Tag der offenen Tür der TU Dortmund
30. Otober 2021
Nach zweijähriger Pause konnte die TU Dortmund am 30. Oktober 2021 endlich wieder einen Tag der offenen Tür anbieten. In der BCI-Galerie gab es spannende Klangobjekte zu bestaunen. Mitmachen und Anfassen war bei vielen davon ausdrücklich erlaubt. Die zahlreichen Gäste wurden von den Studierenden des Seminars herzlich empfangen und engagiert durch die Ausstellung geführt.
Ausstellung 2021 Engineering meets Art in der BCI-Galerie der TU Dortmund
09. Juli 2021
Ausstellung 2020 Engineering meets Art im Dortmunder U
09. Juli bis 16. August 2020
Im Wintersemester 2019/20 stand die Veranstaltung Engineering meets Art unter dem Motto Grow to Sound. Die Seminarphase begann im Wintersemester 2019 und lief bis Februar 2020. In dieser Phase fanden die Lehrveranstaltungen statt, und es wurde begonnen, Objekte zu bauen. Vom 09. Juli bis 16. August 2020 waren die Exponate im Dortmunder U zu erleben. Unter strengen Hygienebedingungen war es einer interessierten Öffentlichkeit möglich, die Ausstellung in der Hochschuletage des Dortmunder U zu besuchen. Auch wenn die Besuchszahlen des Vorjahres nicht erreicht werden konnten, war die Ausstellung gut undregelmäßig besucht. Eine Mitarbeiterin des Hochschulmarketings hat die Objekte präsentiert und Fragen der Besucher*innnen beantwortet. Begleitend zur Ausstellung entstand ein Katalog und ein virtueller Rundgang als Videofilm.
Praxistag an der TU Dortmund im Sommersemester 2020
26. Juni 2020
Bedingt durch den Lockdown und die damit verbundene teilweise Schließung der TU Dortmund konnten die Objekte erst gegen Ende des Sommersemesters 2020 bei einem eigens eingerichteten Praxistag unter strengen Hygiene-Auflagen am 26.06.2020 in den Räumen der TU Dortmund fertiggestellt und anschließend museumsreif hergerichtet werden.
Ausstellung 2019 Engineering meets Art im Dortmunder U
07. Mai 2019 bis 23. Juni 2019
Anlässlich des 50jährigen Jubliäums der Fakultät BCI gab es eine große Ausstellung im Dortmunder U. Impressionen dieser Ausstellung, die vom 08.05.2019 bis zum 23.06.2019 öffentlich präsentiert wurden, sind unten zuammengefasst.
Hören Sie dazu auch einen Beitrag von Stefan Keim aus der Sendung Kultur am Mittag im WDR3 vom 15.05.2019:
Impressionen der Ausstellungseröffnung
Die Eröffnung der Ausstellung Engineering meets Art war ein wahres Fest.
Begrüßt wurden die Gäste der Vernissage durch Prof. Barbara Welzel, Prorektorin Diversitätsmanagement der TU Dortmund, und Daniela Berglehn von der innogy Stiftung. Projektleiterin Kirsten Lindner-Schwentick eröffnete, die beiden Dozenten Dr. Maik Hester und Timo Klos führten durch die Ausstellung.
Musikalisch wurde der Abend durch das Ensemble für Neue Kammermusik an der TU Dortmund unter Leitung von Dr. Maik Hester begleitet.
Im Anschluss an die Eröffnung erwartete die Gäste ein Buffet mit kulinarischen Köstlichkeiten.
Im Folgenden sehen Sie eine Auswahl an Projekten und Objekten aus der Ausstellung Engineering meets Art.
Sämtliche in der Ausstellung präsentierten Arbeiten sind in einem Katalog dokumeniert, den wir Ihnen auf Anfrage gern aushändigen.
Zusätzlich zum Katalog finden Sie auf dieser Internetseite auch Impressionen von der Ausstellungseröffnung, vor Ort entstandene Detailaufnahmen und Videomaterial zu einigen der ausgestellten Projekte.
Die Unwiederholbarkeit des Moments (im Fluss des zeitlichen Geschehens)
Alexander Gunkel
Manche Veränderung kann niemand mehr rückgängig machen. Manche Momente sind unwiederholbar. Ingenieurinnen und Ingenieure besitzen den geheimnisvollen Begriff der Entropie, dem Alexander Gunkel in seiner Arbeit nachgeht. Er beobachtete zylinderförmige Strukturen, die nach innerer Beanspruchung reißen oder platzen. Warum immer in Längsrichtung, nie in radialer Richtung? Dahinter steckt die Tatsache, dass unter idealen Umständen die Spannung in Radialrichtung nur halb so groß ist wie in Längsrichtung. Somit kommt es mit viel höherer Wahrscheinlichkeit zum Platzen in dieser Richtung. Für die Ingenieurwissenschaften ist diese Tatsache von großer Bedeutung, denn auch Behälter oder Rohrleitungen weisen eine zylindrische Form auf. Unter zu hohem Druck würden sie meist in Längsrichtung aufreißen, wie eine Bockwurst, von der wir das Phänomen kennen. Eine Hochgeschwindigkeitskamera hielt den dramatischen und irreversiblen Moment des Berstens einer Flasche fest. Die Dynamik und Farbe verbinden beide eigentlich getrennten Elemente im Bild zu einer neuen Form mit malerischer Anmutung. Die serielle Anordnung der Fotos verdeutlicht die nur scheinbare Vergleichbarkeit des Moments.
Anlässlich des Galaabends zum 50jährigen Jubiläum der Fakultät BCI an der TU Dortmund wurde die Hochgeschwindigkeitsaufnahme der berstenden Flasche auf der U-Turm Bilderuhr von Adolf Winkelmann gezeigt:
Der erste und der letzte Tag
Jonas Tilly
Ein Mikroprozessor berechnet in Echtzeit Drehrichtung und Drehimpuls von über 1600 durch LEDs dargestellte Teilchen, die an einer Kugel vorbeiströmen. Die LEDs befinden sich in einer begehbaren, voll verspiegelten Kammer. Das Lichtkunstprojekt Der erste und letzte Tag entstand im Seminar Engineering meets Art an der TU Dortmund und wurde während der gleichnamigen Ausstellung 2019 im Dortmunder U erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Ein Projekt von Jonas Tilly, umgesetzt durch die wissenschaftlichen Werkstätten der TU Dortmund. Leitung des Seminars: Dr. Maik Hester und Timo Klos. Video Aufnahme, Schnitt und Produktion: Xenia Wissing.
Insulin als (2mal-) Neun-Ton-Musikstück
Lisa Mensing und Lars Reckert
DNA ist Code für unser Leben, Noten sind Code für Musik. Die DNA von Insulin als einem der biotechnologisch bedeutendsten Stoffe erklingt in dieser Arbeit. Dafür wurden die ersten 100 Basenpaare von Insulin in Musik übersetzt. Jede Note der Melodie steht für die Position der Base „Thymin“ in je drei Tripletts, die 9 Basen entsprechen. Daher bewegt sich die Melodie innerhalb von 9 Tönen. Der DNA-Code existiert in unseren Körpern jeweils doppelt. Um auch diesen Aspekt abzubilden und um die Neun-Ton-Insulin-Musik anregender zu gestalten, erhielt die Melodie im zweiten Schritt zusätzlich eine Basslinie. Sie beschreibt die Polarität, also die Bindungsfreudigkeit eines Moleküls an Wasser, mit Werten von -4 bis +4. Somit enthält auch die Basslinie wiederum neun verschiedene Töne. Für die Ausstellung wurde die 9-Ton-Musik auf einem Lochstreifen codiert, der eine kleine Drehorgel steuert. Diese darf beim Ausstellungsbesuch von den Besucher*innen selbst bedient werden.
Labororgel
Anna Hanrath, Ramon Helwing, Maik Hester, Carla Jasniewicz und Sean Paul Christiansen-Lenger
Aus alten Glasapparaten und Orgelpfeifen ist in diesem Projekt eine Labororgel entstanden, die den ausgedienten Laborgegenständen in einem künstlerischen Kontext neues Leben einhaucht. Die Melodie der Labororgel beruht auf Daten einer Molekulardynamik- Simulation, bei der beurteilt werden sollte, wie gut sich kleine Moleküle in die Bindetaschen von Proteinen einfügen. Das Pfeifenwerk der Labororgel kann von den Besucher*innen der Ausstellung durch Betätigen einer Luftpumpe selbst bespielt werden. Andere Elemente, wie zum Beispiel ein Gong-Ensemble aus Glaskolben, ein Regenmacher, der an einem Fahrradreifen seine Runden dreht, oder ein Rührbecher voller kleiner Glaskügelchen sowie ein Kreislauf aus farbiger Flüssigkeit ergänzen das Konzept des Klangobjekts.
Mikrobenflöte
Carsten Fofara, Lisa Mensing, Katrin Rosenthal und Jenny Schwarz
Musik setzt Energie und Emotionen frei: sie lässt uns tanzen, singen, lachen oder weinen. Aber um Musik entstehen zu lassen, bedarf es auch der Energie, die unsere unmittelbare Umgebung so in Schwingung versetzt, dass wir es mit den Ohren hören oder mit dem Körper spüren können. Lässt sich Energie in Zukunft mit Mikroorganismen erzeugen? Dieser Frage geht die Mikrobenflöte im kleinen Maßstab auf den Grund. Glasflaschen mit einer Nährlösung aus Wasser, Zucker, Fett und Hefe bilden kleine Bio-Reaktoren, in denen die Hefekulturen Nährstoffe aufnehmen und Kohlendioxid abgeben. Dieses Gas wird in einem Vorratsbehälter gesammelt, um von Zeit zu Zeit eine kleine Orgel anzutreiben. Als tonerzeugendes Element dient dabei die scharfe Kante der Orgelpfeife, an der sich der Gasstrom periodisch bricht. Welchen Ton die Pfeife von sich gibt, darüber entscheidet die Länge des Resonanzrohrs. Das Objekt ist so konzipiert, dass die Ausstellungsbesucher*innen aus vier klanglich zueinander passenden Orgelpfeifen ihren individuellen Akkord zusammenstellen können.
Sichtbare Klänge 1 - Klingende Energie
Maik Hester
Klänge entstehen dadurch, dass Luft in Schwingung versetzt wird. Dies vollzieht sich aber oftmals an unzugänglichen Orten innerhalb von Musikinstrumenten und auch zu schnell für unser wahrnehmendes Auge. Einen faszinierenden Einblick in das Innere solcher Instrumente erlaubt dieses Video. Tonerzeuger wie schwingende Zungen, Saiten und Membranen wurden mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommen. In den nun in Zeitlupe ablaufenden Filmaufnahmen ist zu sehen, ist zu sehen, wie verschiedene Klangkörper Bewegungsenergie auf die sie umgebende Luft übertragen.
Sichtbare Klänge 2 - Chladnische Klangfiguren
Maik Hester
Schall breitet sich unsichtbar wellenförmig aus. In diesem Projekt jedoch kann man den Schall auch sehen; es gibt das Geheimnis der Wellen preis. „Chladnische Klangfiguren“, benannt nach Ernst Florens Friedrich Chladni, sind Muster, die auf einer mit Sand bestreuten dünnen Platte entstehen, wenn diese in Schwingungen versetzt wird. Infolge von Eigenresonanzen beginnt die Platte mit einer ihrer Moden zu schwingen. Dabei wandert der Sand zu den Stellen, an denen keine oder schwächere Schwingung auftritt. Auf diese Weise werden die Knotenlinien stehender Wellen sichtbar, die sich auf der Platte ausbilden. Die Besucher*innen der Ausstellung können die Schwingungsfrequenzen selbst einstellen und so ver- schiedene Klangfiguren und Muster entstehen lassen. Sie erblicken harmonische Strukturen in geometrischer Ausgewogenheit und von berückender Schönheit.
Sichtbare Klänge 3 - Kristalline Klänge
Maik Hester
Dieses Projekt lässt polymere Kunststoffe erklingen und lehrt darüber hinaus, dass wir auch anders hören können als mit den Ohren. Mithilfe der Röntgenmikroskopie wird die Kristall- struktur von Polymeren grafisch dargestellt. Für das Ausstellungsobjekt wurden verschiedene solcher Grafiken digital ausgewertet: Die Farbwerte der Bilder wurden in Tonfrequenzen umgewandelt. Diese Frequenzen werden mit einem speziellen Lautsprecher wiedergegeben, der sich jeweils unter der Sitzfläche eines Stuhls befindet. Nehmen Besucher*innen auf einem der Stühle Platz und horchen in sich hinein, hören sie über die Knochenleitung ihres Körpers, wie die Kristalle klingen, deren Röntgenfotos auf der den Stühlen gegenüberliegenden Wand zu sehen sind.
Schütteln bis Musik erklingt
Arbana Bejtulahi, Büsra Demir, Fiona Gjoni, Sarah Veronika Guttner, Beytullah Mutlu, Muhammed Seber, Ezedin Smudi und Soukaina Tistar
Die Arbeit in Laboren ist zentraler Bestandteil des Bio- und Chemieingenieurwesens. Hier wird im kleinen Maßstab geprobt, wofür später industrielle Fertigungsmethoden gefunden werden sollen. Das Mischen, eine Grundoperation der Verfahrenstechnik, wird im Labor häufig durch Rühr- oder Schüttelgeräte übernommen, die eine sehr gleichmäßige Durchmischung von Materialproben herstellen. Die Projektgruppe hat ein solches Rührgerät genau beobachtet und seine Klänge aufgenommen. Die Musik zu ihrem Film, der auf einem der Monitore präsentiert wird, bilden Klänge, die beim Mischen von Erbsen, Murmeln und anderen Materialien entstanden.
Slug 8
Alexander Behr, Mareike Kolkmann und Jonas Korb
Bio- und Chemieingenieur*innen beschäftigen sich oft mit Produktionsprozessen, deren Kenngrößen – zum Beispiel Druck, Temperatur oder die Zufuhrmenge bestimmter Rohstoffe – gesteuert, geregelt oder optimiert werden müssen. Slug 8 bildet eine Prozessteuerung für ein innovatives Konzept eines Mikroreaktors musikalisch ab; hier kann mithilfe von Musik gesteuert und geregelt werden: Durch ein feines Rohr strömen zwei nicht mischbare Flüssigkeiten, im Ausstellungsobjekt Wasser und Rapsöl. Mit der richtigen Prozesssteuerung bildet sich in dem feinen Rohr ein sogenannter „Slug Flow“ (Pfropfenstrom). Dies ist ein Strömungszustand, in dem die Kapillare abwechselnd von der einen und der anderen Flüssigkeit durchströmt wird. Nur mit einer optimalen Einstellung dieser „Slugs“ (Pfropfen) wird der Betrieb des neuartigen Reaktors, an dem an der Fakultät gerade geforscht wird, in der Industrie funktionieren. An der Steuerung und Regelung des „Slug Flows“ können die Ausstellungsgäste selbst aktiv werden, sie können den „Slug Flow“ verändern und hören die Auswirkungen. Alle von acht unterschiedlichen Sensoren erzeugten Messwerte werden in Töne umgewandelt und lassen je nach Einstellung ein anderes, abwechslungsreiches Musikstück erklingen.
TUg Life Rap
Thomas Kalenkiewicz, Philip Timm und Lukas Wienker
Für die Beats dieses Raps wurden echte Laborgeräusche verwendet.