Plakat zum Film Die arme Jenny (1912)

Dieses Programm steht ganz im Zeichen von Film und Musik.

Als die Bilder laufen lernten, wurde die Musik zu diesen "stillen Filmen" live im Kinosaal gespielt.

Diese Tradition greift das Ensemble für Neue Kammermusik an der TU Dortmund auf und begleitet den Film Die arme Jenny aus dem Jahr 1912 mit eigens dazu ausgesuchter Tango-Musik. Denn als damals in Paris die Tangomania ausbrach, war plötzlich alles Tango. Und Schellackplatten verbreiteten die Musik rund um den Globus. Stilistisch spannt das Ensemble unter Leitung von Dr. Maik Hester einen großen Bogen. In der Besetzung mit Flöte, Akkordeon und Klavier spielt die Gruppe Tango-Musik aus unserer Zeit und kleidet den Film damit in ein neues Gewand: Tango Argentino trifft Folklore, Minimal Music und Fusion Jazz.

Beim klassischen Spielfilm werden die tatsächlichen Bewegungen in Einzelbildern aufgenommen und im Kino so schnell abgespielt, dass sie für unser Auge wieder als Bewegung erscheinen. Ganz anders beim Stop-Motion-Film. Hier werden einzelne Bilder von an sich unbewegten Objekten aufgenommen, die uns, zum Trickfilm montiert, die Illusion einer mobilen Dingwelt vorspielen.

Der Trickfilm Schwamm, Lappen, Handtuch von Jasmine Hengsbach aus dem Jahr 2013 kombiniert Elemente aus dem Stop-Motion-Film mit denen des Realfilms zu einer eigenwilligen Geschichte mit durchaus ungewöhnlichen Protagonisten. Diesen Film hat das Ensemble für Neue Kammermusik mit eigener Musik vertont, die immer dann erscheint, wenn im Bild keine Menschen zu sehen sind.

Das sweetSixteen-Kino im Depot Dortmund hat eigens für diesen Abend aus seinem reichhaltigen Fundus an FWU-Filmen den ungarischen Animationsfilm Der Raub der Sonne und des Mondes ausgewählt. Die literarische Vorlage dieses Films von Sándor Reisenbüchler ist ein Anti-Kriegsgedicht des ungarischen Dichters Ferenc Juhász. Der Film ist unterlegt mit Musik von Johann Sebastian Bach, Carl Orff, Krzystof Penderecki und Antonio Vivaldi.

Das Ensemble für Neue Kammermusik beim Kino-Konzert (Bild: Kirsten Lindner-Schwentick)

Ergänzt wird das Programm durch Werke von Gabriel Ahumada, Frederic Rzewski, Juan María Solare und Samuel Vriezen.

Freuen Sie sich mit uns auf Dokumente aus hundert Jahren Film- und Musikgeschichte, entdecken Sie das Neue im Altbekannten und das Vertraute im ganz Neuen.

 

Es musiziert das Ensemble für Neue Kammermusik an der Universität Dortmund
Ricarda Baldauf (Flöte, Stimme)
Dr. Maik Hester (Akkordeon, Klavier, Stimme, Leitung)
Jonas Zerweck (Klavier, Stimme)

Freitag, 19.01.2018
Beginn: 19.30 Uhr
sweetSixteen-Kino im Depot Dortmund, Immermannstraße 29